Bewegendes Konzert mit Swinging Voices in Watzum | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Bewegendes Konzert mit Swinging Voices in Watzum

*Gospel, Musical und große Gefühle: Ein bewegendes Konzert mit den Swinging Voices in der Watzumer Kirche*

Watzum, 21. Juni 2025 – Es war ein Abend voller Emotionen, Geschichte und Musik mit Seele: In der Watzumer Kirche präsentierten die Swinging Voices ein mitreißendes Konzert, das Spirituals, Gospels und bekannte Musicalmelodien auf eindrucksvolle Weise miteinander verband. Die Kirche war gut gefüllt – und die Besucher erlebten einen Abend, der sowohl musikalisch als auch inhaltlich berührte.

Begrüßt wurden die Gäste im Namen des Kirchenvorstandes herzlich von Heike Schnepf. Durch das abwechslungsreiche Programm führte Frank Ahlgrim, der mit einfühlsamen Erklärungen die Entstehungsgeschichten und Botschaften der Lieder näherbrachte. Klaus Heuer, der amtierende Chorleiter der Swinging Voices, begleitete viele Stücke virtuos am Klavier, während dann Silke Ahlgrim den Taktstock übernahm.

Im Mittelpunkt standen die Spirituals und Gospels afroamerikanischer Herkunft – Lieder, die bis heute einem stetigen Wandel unterliegen. Eine Originalversion gibt es meist nicht, denn die Texte wurden traditionell mündlich überliefert, ergänzt oder verändert. So lebt jedes Lied vom Moment und dem Glaubensausdruck der Singenden.

Besonders eindrucksvoll: “Just a Closer Walk”, das den Wunsch nach Nähe zu Gott und seiner Führung ausdrückt, sowie “Walk in Jerusalem”, das die Sehnsucht nach einer neuen, besseren Welt aufgreift, wie sie in der Offenbarung des Johannes beschrieben ist.

Mit “Daniel Was a Praying Man” wurde die Geschichte des Propheten Daniel erzählt, eine kraftvolle Botschaft, die den versklavten Menschen einst Hoffnung schenkte.

Die Sängerinnen und Sänger der Swinging Voices verbanden die Musik stets mit historischen Hintergründen: So wurde das Publikum daran erinnert, dass 1619 die ersten versklavten Afrikaner in Virginia ankamen, ihre Lieder wurden zu einem Ventil für Schmerz, Glauben und geheime Botschaften. In “Steal Away” etwa verbirgt sich hinter der religiösen Jenseitshoffnung auch ein verschlüsselter Hinweis auf geplante Flucht in die Freiheit.

Einfühlsam interpretierten die Swinging Voices auch moderne Titel. In Leonard Cohens “Hallelujah” entfaltete sich die Vielschichtigkeit des Liedes – zwischen biblischen Anklängen und weltlicher Sehnsucht. “Come by Here” (Kum Ba Yah) wurde nicht als einfache Mitsingversion, sondern mit viel Gefühl und klanglicher Tiefe dargeboten.

Im zweiten Teil erklangen bekannte Musical-Songs wie “On My Own” aus Les Misérables, das die unerfüllte Liebe Cosettes thematisiert, und “Memory” aus Cats, gesungen aus der Perspektive der gealterten Glamour-Katze Grizabella, die auf ihr vergangenes Leben zurückblickt und auf einen Neubeginn hofft.

Das nachdenkliche “Streets of London” stellte Fragen zur Einsamkeit und forderte auf, den Blick auf andere zu richten. Mit “New York, New York” wurde schließlich die Energie einer Stadt gefeiert, die nie schläft, bevor das Konzert mit “Rhythm of Life” fulminant endete.

Dank moderner Tontechnik – ermöglicht durch die Stiftungen „Zukunftsfonds Asse“, „Unser Watzum“ und „Stiftung Südelm“,kam die Musik in der kleinen Kirche besonders klar zur Geltung. Zahlreiche Gäste waren begeistert und ließen den Abend bei einem Glas Sekt stimmungsvoll ausklingen.

Ein Konzert, das unter die Haut ging – und die Botschaft von Hoffnung, Glaube und Menschlichkeit eindrucksvoll in Musik übersetzte.